Das Schulgebäude :: Der erste Stock :: Geschichte

(cf: Cafetaria)

Während er sich auf den Weg zum Geschichtsraum machte, verstaute er seinen iPod in seiner Tasche. Der Gang war recht leer, womit Ethan sein Schritt beschleunigte. "Mist..", murmelte er zerknirscht. Auch musste er feststellen, dass die Tür des Raumes geschlossen war. Also musste der Lehrer schon anwesend sein. Der Elftklässler, am Raum angekommen, klopfte an der Tür an. Da keine Erwiderung folgte öffnete er die Tür und musste feststellen, dass der Raum nur von Leere gefüllt war. Er schloss einen Mund, den er für eine Entschuldigung geöffnet hatte. Erleichtert seufzte Ethan und setzte sich an einen Platz in der mittleren Reihe. Was für ein Glück er doch hatte! Sonst war nie der Typ gewesen, der zu spät kam. Und er wollte es auch nicht mal ausprobieren.
Nachdem die Geschichtsmaterialien auf dem Tisch bereit lagen, hatte Ethan ein wenig Zeit, durch seine Aufzeichnungen zu blättern. Als er aber zu dem Schluss kam, dass es sinnlos war, da er eh das meiste davon schon durch gelesen hatte und vorbereitet genug war, legte er alles bei Seite und fuhr mit dem Blick durch den leeren Raum. Es ist doch Donnerstags.. Geschichte.. ?, langsam zweifelte der Siebzehnjährige und warf ein Blick auf seinen Stundenplan. Geschichte - kein Zweifel. Als letztes hätte er Mathe und darauf ein 'theoretisches' frei. Wäre da nicht sein Nachhilfeunterricht, ebenfalls Mathe bei bemerkt, den er gab, damit er sich ein wenig Taschengeld dazu verdienen konnte. So schlimm war es eh nicht. Alison, das Mädchen, das die Nachhilfe nahm, war ziemlich fröhlich und gut zu ertragen. Dazu lernte sie sehr schnell.

cf: Cafeteria

Rachel war mit Cristina zum Geschichtsraum geschlendert und während sie die Gänge durchquerten versuchte sie sich an den Unterrichtsstoff der letzten Stunde zu erinnern. Sie hasste es unvorbereitet zu sein.
Sie öffnete die Tür zum Geschichtsraum und steckte ihren Kopf hinein. Gähnende Leere. Bis auf Ethan, der mitten im Raum saß und durch die Gegend starrte.
"Ethan", sagte Rachel mit einem Lächeln und schlüpfte ganz in den Klassenraum. Sie war etwas verwirrt, da sonst noch niemand sonst anwesend war.
"Bin ich so früh?", fragte sie ihn daraufhin auch gleich und deutete mit einer ausladenden Geste um sich herum.
Sie ging zu ihrem Platz hinüber und legte ihre Tasche ab. Ihr Blick glitt zum Fenster hinüber wo sich ihr Blick für einen Moment in dem wolkenverhangenen Himmel verlor. Sie schüttelte schnell ihren Kopf, als ihr bewusst wurde, dass sie schon wieder einfach verträumt vor sich hin starrte. Also ließ sie sich beinahe ruckartig auf ihrem Platz nieder und wandte sich Ethan zu.
"Guten Morgen, erstmal", sagte sie mit einem schiefen Grinsen.

cf: Schulgebäude - Die Gänge

Dawina betritt den Raum seufzend. Zwei von neun Schülern saßen schon auf ihren Plätzen. “Ooops. Ich habe mich wohl umsonst so beeilt. Wo sind denn die Anderen?”, fragte die junge Lehrerin die beiden, wobei sie eher von einer Antwort von Rachel erwartete als von dem ruhigen Ethan, der nur mal was sagte, wenn es sein müsste. Dawina ging zum Pult und setzte ihre Tasche ab. Noch einmal seufzte sie als sie daran dachte, dass sie normalerweise Gabriel und Amy-Jo zu Nate schicken müsste. Aber Dawina war manchmal einfach zu freundlich und ließ gerne mal nach.
Miss Martinez ging an die Tafel und schrieb schon mal das neue Thema groß auf die Tafel: “Die Römer”

Brett raste die Gänge entlang. Mist schon wieder zu spät! Sie bog um viele Ecken und hätte um ein Haar eine jüngere Schülerin umgerannt. Gott sei Dank hatten sie bei Mrs. Martinez. Natürlich würde auch die es nicht so toll finden, wenn Brett zu spät kam, aber sie war sich sicher, dass diese Lehrerin nciht ganz so streng sein würde. Weiter hastete sie durch die Gänge und ihre Haare folgen nur so. Schließlich erreichte sie außer Atem den raum, in dem sie nun Unterricht haben würde und klopfte artig an. Dann betrat sie den Raum. Na klasse! Natürlich waren schon Schüler da und Mrs. Martinez auch! Mit einem entschuldigendem lächeln sah Brett sie an. "Ich ähm...ich hab wohl etwas getrödelt." Meinte sie mit einem winzigen lächeln und verzog sich schnell auf ihren Platz (...der wo ist?).
Blitzschnell lagen ihre Sachen auf dem Tisch. Sie sah sich um.
Eigentlich waren sie zu neunt, aber anscheinend fanden noch 6 andere Schüler den Weg in die Klasse nicht.
Brett lächelte Ethan freundlich zu udn auch Rachel bekam zumindest ein nicken. Dann sah sie nach vorne an die Tafel. Die Römer?! Na klasse!
Sie war zwar einigermaßen gut in Geschichte, aber es war sicherlich nicht ihr Lieblingsfach.

Miss Martinez hatte in diesem Moment das Klassenzimmer betreten.
Rachel musste über ihre Reaktion grinsen. Es war tatsächlich recht merkwürdig, dass die Klasse außer ihnen völlig augestorben schien. Und da Miss Martinez zum Unterricht gekommen war, war es wohl auch eher unwarscheinlich, dass Rachel und Ethan sich im Stundenplan irgendwie geiirt hatten.
"Ich habe keine Ahnung wo die anderen sein könnten", sagte Rachel und machte ein nachdenkliches Gesicht. War Cristina doch eben noch neben ihr gewesen...
"Sie kommen sicher noch nach", sagte sie und sah in Richtung Tür, als würde dies augenblicklich der Fall sein.
Währenddessen hatte sich Miss Martinez zur Tafel umgwandt und "Die Römer" daraufgeschrieben.
Kurz darauf kam Brett in die Klasse gehuscht, nickte Rachel kurz zu und ließ sich auf ihrem Platz nieder. Rachel erwiderte ihr Nicken.
Sie schlug ihr Buch auf und zückte einen Kugelschreiber. Sie mochte den Geschichtsunterricht. Manche mochten ihn vielleicht als trocken bezeichnen, doch sie fand es dagegen eher interessant. Sich dessen unbewusst, kaute sie auf dem Plastik des Kugenschreibers. Eine unangenehme Angewohnheit, die besonders oft unter Stress zu Tage kam und sie sich mittlerweile nicht mehr abgewöhnen konnte.

Lange blieb der Siebzehnjährige nicht alleine. Bald öffnete sich die Tür und ein Mädchen steckte erst mal den Kopf hinein. Es war Rachel. Einer der Mädchen und Menschen an dieser Schule, wo die Nase nicht so weit oben war, wie es das Einkommen der Eltern war. Sie war recht freundlich und eine, mit der Ethan am besten auskam.
„Morgen! Früh.. na ja, eigentlich müsste der Unterricht schon längst begonnen haben“, erwiderte er ihre Frage und folgte mit seinem Blick ihre Schritte, bis sie an ihrem Platz angelangte, kurz verweilte, sich dann aber doch hinsetzte. „Oh, doch noch ein guten Morgen-Wunsch. Und ich dachte schon, ich hätte dir was getan!“, mit einem ironischen Unterton bestärkte er seine Aussage.
Die Tür bekam wieder Aufmerksamkeit, als jemand mit einem Seufzen hindurchschlenderte. Es war Miss Martinez. Sie schien sich selber verspätet zu haben, und hatte damit gerechnet, mehr Schüler anzutreffen. Mehr als zwei. „Zu langsam?“, beantwortete Ethan ihre Frage. Woher sollten sie schon wissen, wo die stecken? Es sind zwar nicht viele Schüler – nicht so viele wie an den staatlichen Schulen zum Beispiel – aber trotzdem es von jedem zu wissen ist ja auch ein bisschen zu viel verlangt. Ob sie ihm zu gehört hatte, wusste der Elftklässler nicht, denn sie schrieb gerade etwas an. „Die Römer“. Super! Zeitnaher geht’s gar nicht…, schon jetzt bekam er das Würgen – schon daran zu denken, dass er für die Arbeit lernen müsste, war ihm ein Albtraum.
Und schon schien die Klasse sich zu füllen. Na ja, man kann es nicht füllen nennen. Es war nur eine Person, Brett. „Ähm.. ich hab wohl etwas getrödelt“, entschuldigte sie sich für ihre Verspätung und verschwand auf ihr Platz, mit einem Nicken zur Begrüßung, das nur Rachel galt und einem Lächeln zu Ethan. Nun war der Lehrer da, und ihm war gar nicht mehr so richtig zum Reden zu Mute. Es hatte sich eingeprägt, dass man die Klappe hält, wenn der Lehrer anwesend ist und die Stunde begonnen hatte. Nur mit einem Nicken, das mit einem Grinsen begleitet wurde, erwiderte er die Begrüßung Bretts.

cF: Cafeteria

Für Crissi eher untypisch war sie Rachel den Weg zum Klassenzimmer mehr schlecht als Recht hinterher getrottet, hatte sich dann auf ihren Platz in der vordersten Reihe des Klassenzimmers fallen lassen, und begonnen mit ihrem Handy zu spielen. Sie hatte sich alte SMS durchgelesen, ihren Hefter für das Fach dann auf den Tisch vor ihr gelegt, es war ein besonders schöner, gelb mit orangefarbigen Blumen verziert, und ihre Stifte untersucht, ob auch keiner von ihnen eingetrocknet war oder schlicht und ergreifend eine leere Patrone hatten. Dann betrat ihre Lehrerin, Ms. Martinez die Klasse, schien sie vollkommen zu ignorieren und schrieb das Thema der heutigen Stunde an die Tafel.
"Die Römer?" Crissis Stimme klang eher ungläubig als irgendetwas anderes. Dieses Thema hatte sie doch schon einmal behandelt, oder etwa nicht? SIe war sich nicht ganz sicher, betrachtete die Tür die Aufflog und Brett o´Hara ins Klassenzimmer gehastet kam.
Dabei liebte Cris Geschichte. Wäre IT nicht ihr Lieblingsfach gewesen, dann wäre es Geschichte geworden.
Sie zückte ihren Block und nahm einen Stift in die Hand, um sich schon einmal Notizen zum Thema machen zu können.

cf: Cafeteria:

Nachdem Brooke komischerweise in der Menge untergegangen war, war auch noch Brett verschwunden gewesen, was Tim ziemlich genervt an den Kaffeeautomaten der Cafeteria getrieben hatte. Nun schlenderte er, die Schultasche über der Schulter, einen Pappbecher voll schwarzem Kaffee in der Hand den Schulflur entlang, bis er an die Tür des Geschichteraums kam. Dort überlegete er kurz, ob es sich lohnte zu klopfen, entschloss dann aber, dass es ihm eigentlich egal war, was diese Lehrerin dachte, Geschichte war sowieso ein furchtbar langweiliges und unwichtiges Fach.
Mit diesem Gedanken riss Tim die Tür auf, trat mit Schwung und Elan in das Klassenzimmer ein, in den zugegeben nicht so viele Schüler saßen.
"Morgen! Schaffen wir heute was?" rief er, aufgesetzt fröhlich der Lehrerin zu, Ms Martinez, die diese Albereien hoffentlich nicht zu ernst nehmen würde.
Er schenkte Rachel und Ethan ein fröhliches, ansteckendes Lächeln, der Castillo in der ersten Reihe drehte er verächtlich den Rücken zu, dann steuerte er auf seinen Platz neben Brett zu (out: ich hoff mal, das is okay) und ließ sich in seinen Stuhl fallen. Den grauen Ordner hatte er schnell aus der Tasche gekramt und die Blätter und Stifte waren ebenfalls nach einigen Sekunden einsatzbereit.
"Die Römer?" flüsterte er Brett halblaut zu, "das nenn ich mal ein spannendes Thema!" Er verzog verächtlich das Gesicht. Der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es noch Ewigkeiten auszuhalten hieß, bis diese Stunden sich den Ende zuneigten.

Auch Tim erschien bald im Klassenraum und begrüßte die Klasse mit einem seiner Sprüche. Er grinste ihr und Ethan breit zu und Rachel lächelte leicht zurück. Sie erhaschte einen Blick auf Ethans Gesichtsausdruck und musste schmunzeln. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er sich über das Unterrichtsthema nicht besonders freute.
Rachel versuchte sich auf das, was auf der Tafel stand, zu konzentrieren. Sie kritzelte einen Zettel vor sich mit den Notizen für den Unterricht voll. Eigentlich hatte sie aufmerksam bleiben wollen, doch ihr Blick glitten aus dem Fenster hinaus. Sie malte kleine Kreise auf de Block vor sich. Das Thema bekam bruchstückhaft mit. Als sie ein vollständiges Strichmännchen an den Rand neben ihren Aufzeichnungen gemalt hatte, schüttelte sie über sich selbst leicht wütend den Kopf. Sie riss das Blatt vom Block und stopfte es schnell unter die anderen. Sie zwang sich konzentriert auf die Tafel zu starren, wobei sie sogar einige Zeit lang auf das Zwinkern verzichtete. Jedenfalls so lange bis ihre Augen zu tränen begannen. Die anderen in der Klasse schienen nicht sehr begeistert über das Thema. Cristina zum Beispiel hatte ihr Handy gezückt, während Tim mit Brett flüsterte, wie Rachel schmunzelnd auffiel. Eigentlich fiel es ihr recht leicht sie konzentrieren, doch aus irgendeinem ihr unbekannten Grund stellte sich das heute als gar nicht so einfach heraus.

Brett sah eher gelangweilt aus dem Fenster. Geschichte war nicht wirklich ihr Lieblingsfach, auch wenn Mrs. Martinez immer ziemlich nett war. Auch sie verdrehte die Augen, als sie das Thema sah. Die Römer. Brett verstand wirklich nicht, warum es wichtig sein sollte, etwas über die Vergangenheit zu wissen. Aber sie würde wenigstens versuchen sich anzustrengen.
Als die Tür aufging sah sie ruckartig hoch.
Endlich betrat Tim den Raum. Mit einem Becher Kaffee in der Hand. Brett lächelte.
Tim ließ sich auf seinen Platz neben ihr fallen und packte schnell aus. Brett hatte natürlich bemerkt wie kalt er gegenüber Christina war.
Nun grinste sie breit. Auch sein Kommentar zum Thema der Geschichtsstunde passte zu ihm.
"Ja ich find es auch schrecklich. Soooo langweilig!" flüsterte sie zurück und sah aus dem Fenster. Wann verdammt wird es mal wieder hell?
"Da fehlen aber noch einige oder?" sagte sie in gedämpfter Lautstärke zu Tim und sah sich stirnrunzelnd um. Aber wer wusste schon wo die anderen wieder waren...?!

Leise seufzte Huanita, als sie die Tür des Raumes sah, in dem sie gleich Geschichte haben würde.
Ein Blick auf ihr Handy verriet ihr, dass sie schon ziemlich spät dran war, nicht die beste Vorraussetzung für den ersten Tag. Doch hatte sie es wirklich so eilig zu Geschichte zu kommen? Nein! Wen interressierte es, was in der Vergangenheit passiert war? Die Zukunft zählte.
Huanita kam dem Raum immer näher, wobei sie fast kein Geräusch verursachte. Ihre schwarzen Ballerinas verursachten nicht einen Laut auf dem Boden. Für ihren ersten Tag in ihrer neuen Klasse hatte sie sich eine weiße, luftige Bluse ausgesucht. Beim Gehen bewegte sich die goldene, lange Kette leicht im Rythmus. Demonstrativ griff sie in ihre schwarze Tasche, die an ihrer Armbeuge hing und holte sich einen Mars-Riegel heraus. Kurz vor der Tür blieb sie noch einmal stehen und biss herzhaft in den Riegel. Wenigstens das, wenn ich schon nicht gefrühstückt habe!
Jetzt drückte sie die Tür auf und schaute schnell kauend zum Lehrerpult, an der schon eine junge Lehrerin stand, die nicht gerade sehr autoritär, geschweige denn streng wirkte. Auch ein paar Schüler saßen schon im Raum. Doch nur so wenige?
Man merkte, dass die meisten von ihnen nicht gerade aufmerksam waren und Huanita machte noch einen Schritt in den Raum.
"Hey...ich bin Huanita, entschuldigung, ich habe mich im Raum geirrt und musste erst noch suchen." Diese kleine Lüge kam ihr so leicht von den Lippen, als würde sie ohne Zweifel die Wahrheit sagen. Inzwischen war es nichts Neues mehr, dass sie sich für alles eine Notlüge ausdachte, die ihr fast immer abgenommen wurde, weil sie so überzeugend redete.
Ein entschuldigendes Lächeln erschien auf ihren Lippen.
Dann schweifte ihr Blick wieder in die Klasse und sie ging zielstrebig an das hintere Ende des Raumes, wo sie sich ein wenig Abseits von den anderen niederließ und anfing ihre Sachen auszupacken, wobei sie noch ein paar mal in ihren Riegel biss.

cf: die Bänke

Naomi lief durch die Gänge. Sie machte sich nicht die Mühe, sich zu beeilen. Für Geschichte hatte sie sich noch nie interessiert. Ihre Jimmy Choo's konnte man schon von Weitem hören.. Klick klack, klick klack...
Naomi's Gedanken waren jedoch nicht beim Unterricht. Sie dachte über Zoe's Reaktion nach. Wieso hatte sie so extrem darauf reagiert? Nur weil sie ihren Drogenkonsum vertuscht hatte? Zoe war noch jung und verstand vielleicht nicht, dass man mit sowas nicht 'prahlen' sollte. Es muss ja nicht jeder wissen, dass man kifft oder?
Naomi holte ihren Sidekick aus ihrer Tasche, die an ihrer Armbeuge hing, und schrieb Zoe eine SMS während dem Laufen. Sie schrieb ihr, dass sie sich in der Mittagspause treffen und über die Sache reden sollten.
Schneller als gedacht, kam sie schon an ihrem Ziel an. Die Tür zum Geschichtsraum stand wie immer offen. Naomi tritt in den Raum ein und verschickte in diesem Moment die SMS. Sie lächelte Miss Martinez an und ging an ihren Platz, der die hinterste Bank am Fenster war.
Naomi ließ ihre Tasche auf den Tisch fallen und setzte sich langsam auf den Stuhl. Nachdem sie Block und Kugelschreiber rausgekrammt hatte, blickte sie jetzt schon gelangweilt umher.

Einstiegspost

Jan lief schnell die Gänge entlang. Er hatte verschlafen. Mal wieder. Es passierte ihm immer wieder am ersten Tag, egal wann der Unterricht anfing. Er stolperte die Treppen hinauf und fluchte laut. "Merde! Quelle merde! Cette école. Merde!", er wollte fast schon nicht mehr aufhören, aber da hörte er Schritte aus einem Gang und da er nicht wusste, wer hier noch alles französisch konnte, hetzte er schnell weiter. Schon immer hatte er versucht, seine Muttersprache nicht zu verlernen, doch die ersten Jahre war es ihm schwer gefallen. Er hatte zwar noch regelmäßigen Kontakt zu seinen Eltern, jedoch rostete die Sprache schon etwas ein. Erst nach seinen Jahren in Kanda beherrschte er sie weder perfekt und sprach in seiner Freizeit viel französisch. Vielleicht gab es hier ja auch Franzosen, mit denen er sich unterhalten konnte. Es wäre schön.
Endlich entdeckte er sein Klassenzimmer. Es waren schon viele Schüler anwesend und die Lehrerin stand vorne an der Tafel. Die Anschrift lautete Die Römer. Jan seufzte kurz auf. Sie hatten das Thema in Kanda schon kurz angeschnitten. Er sah kurz zur Lehrerin, murmelte eine etwas undeutliche Entschuldigt und schlüpfte dann schnell in eine Bank ganz am Ende des Klassenzimmers. Er war kein Streber oder so, der ständig in der ersten Reihe Platz nehmen wollte. Er belies es lieber bei der letzten Reihe. Seine Noten wurden dadurch ja auch nicht unbedingt schlechter.

Oh, und so langsam kamen ja die ganzen Schüler, die nächstes Schuljahr ihre Abschlussprüfungen schreiben würden. Dass sie es immer noch nicht gebacken bekamen, wenigstens ein wenig pünktlicher zum Unterricht zu erscheinen, war verwunderlich.
Als nächstes durfte man Cristina vorstellen, die so eben den Geschichtsraum betreten hatte. Eine von Izabellas Freundinnen; den wundervollen Mädchen, die jeden Tag mindestens 50 Euro von ihrem ‚Daddy’ liebevoll genannt, zu gesteckt bekamen.
Nachdem sie sich an ihren Platz gesetzt hatte, kam Biggin in den Raum geplatzt. Er machte sich nichts aus dem zu spät Kommen und lies gleich einen ironischen Spruch los. Mit seinem alltäglichen Lächeln verschwand auch er auf seinen Platz. Immer noch nicht hatte Miss Martinez sich zu den Schülern geäußert. Andere Lehrer wären wohl ausgetickt, dass sich die Klasse so langsam zusammen tröpfelte.
Kurz fand sich eine kleine Pause ein. Ein paar flüsterten miteinander, andere wiederum beobachten nur die anderen Schüler, ihre Stifte oder das Wetter draußen. Gelangweilt tippte Ethan mit seinem Kugelschreiber auf die Tischkante; in dem Rhythmus der Uhrschläge.
Doch das Klopfen stoppte, als sich wieder die Tür öffnete und eine neue Schülerin den Raum betrat. Sie stellte sich als Huanita vor. Schon jetzt versprühte sie eine unangenehme Anwesenheit für den Siebzehnjährigen. Ohne groß auf die Antwort der Lehrerin zu warten, setzte sie sich auf einen freien Platz hinten. Noch so eine .. wie, er musste es nicht mehr zu Ende denken, denn da kam schon der Vergleich. Naomi Clark. Die Diva höchstpersönlich, natürlich ohne irgendwelche Untertanen, wie in den typischen Highschool Filmen. Vermutlich würde sie in so einem Film in Zeitlupe hereinkommen und ihr Haar würde nach hinten wehen, durch den zufälligen Windstoß. Die Vorstellung brachte Ethan innerlich zum Grinsen.
Während seinem kleinen Kopfkinos, achtete er nicht auf die weiteren, die den Raum betraten.

In der Zwischenzeit kamen auch schon die anderen angetrottet. Alle nacheinander als ob sie nicht auffallen wollten, dass sie alle zusammen waren vor dem Unterricht. Dawina glaubte nicht, dass es so gewesen sei. Und wenn, dann hätte sie sowieso nichts gesagt. Diese Schüler, die sie hatte, waren in der 11. Klasse und somit sollten sie langsam Ordnung in ihr Leben bringen. Sie sollten Verantwortungsbewusst handeln. Natürlich musste man diese Schüler auch manchmal etwas anstupsen und ihnen den richtigen Weg zeigen.
Miss Martinez seufzte einmal kurz und sah die Schüler ehrlich an. "Es ist ja schon okay, dass ihr mal zuspät kommen könnt, aber es soll bitte nicht zu häufig passieren meine Damen und Herren", sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Also, lass uns mal beginnen. Ihr bekommt gleich Arbeitsblätter von mir, die ihr bearbeiten müsst. Wie ihr sehen könnt, ist unser nächstes Thema 'Die Römer'. Ich kann eure Reaktion verstehen, aber es muss sein. Es steht auf dem Lehrplan", sagte Dawina und nahm den Stapel an Arbeitsblätter in die Hand. Sie lief in der Klasse rum und verteilte die Blätter. "Ethan, Rachel und Brett. Ihr macht bitte Nummer 1 bis 3. Cristina, Tim und Jan. Ihr macht Nummer 4 bis 6. Naomi und Huanita, ihr macht bitte die letzte Aufgabe Nr. 7. Ihr habt den Rest der Stunde Zeit. In der 2. Stunde tauschen wir uns aus. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Gutes gelingen!"
Dawina setzte sich an ihren Platz am Pult und richtete schon die Sachen für die nächste Stunde, die bald eintreffen würde.

Das Eintrudeln verspäteter Schüler wollte kein Ende nehmen. Rachel runzelte leicht die Stirn. Wenn sie ehrlich war hatte sie noch nie einen Tag erlebt, an dem keiner zu spät gekommen war...
Rachel grinste Jan zu, als dieser das Klassenzimmer betrat und schnell seinen Platz aufsuchte. Er hatte sicher wieder verschlafen...
Nun äußerte sich Miss Martinez zu den Verspätungen. rachel hörte nur halb hin. Es traf schließlich nicht auf sie zu.
Sie teilte nun Arbeitsblätter zu dem Thema Römer aus und Rachel nahm ihres entgegen. Nummer 1 bis 3, genau wie Ethan und Brett. Sie überflog die Aufgaben. Sie waren nicht besonders schwer. Sie kramte ihren Kugelschreiber heraus und fing mehr oder weniger konzentriert mit der Arbeit an. Ab und zu hielt sie inne und tippte mit der hinteren Seite ihres Kugelschreibers auf den Tisch. Sie betrachtete die Tischplatte und überlegte wie lange wohl ihre Herstellung gedauert haben mochte, bis sie sich selbst tadelte und sich dazu zwang sich wieder auf die Römer zu konzentrieren. Nun ja, die Römer waren nun wirklich nicht das interessanteste Thema, das die Geschichte zu bieten hatte, da war es vielleicht sogar notwendig zwischendurch ein bisschen vor sich hin zu träumen...

First Post

Lilly warf einen flüchtigen Blick auf ihre Uhr. "Scheiße, scheiße ,scheiße!", fluchte sie leise vor sich hin und hetzte schnell in richtung Klassenzimmer. Wieso musste ausgerechnet heute mein Wecker den geist aufgeben?, fragte sie sich und schüttelte den Kopf. Nach ungefähr zwei Minuten stand sie vor dem Klassenzimmer und legte ihre Hand auf die Türklinke und machte sie langsam auf. Sie steckte ihren Kopf durch den Türspalt und schaute ob sie die einzige war die zu spät kam. Langsam und vorsichtig betrat sie nun den Raum, wo sie auch schon vorne die Lehrerin sah. Sie huschte zu ihr rüber um ihr ihr verspäten zu erklären." Ähm Miss Martinez, tut mir Leid das ich zu spät komme mein Wecker hat versagt." Sie schaute die Lehrerin mit großen Augen an und spielte nebenbei vorsichtig mit ihren Händen an der Tasche.

Brett saß eher gelangweilt auf ihrem Stuhl und sah an die Tafel. Viele verspätete Schüler kamen noch und Brett bedachte alle mit einem kleinen Lächeln. Doch dann betrat ein neues Mädchen den Raum. Brett sah interessiert auf und besah sich die neue. Huanita also. Brett legte den Kopf leicht schief. Sie sah gut aus, doch sie hatte etwas an sich, dass Brett sofort abstieß. Sie sha etwas spanisch aus und ihr Name lies ebenfalls darauf schließen. Brett beachtete sie nicht weiter. Sie mochte Leute entweder vom ersten Augenblick oder gar nicht. Miss Martinez teilte ihnen Aufgaben zu. Brett mochte sie eigentlich. Miss Martinez hatte eine lockere Art. Brett hasste Lehrer die verklemmt den Unterricht führten.
Seufzend widmete sie sich ihren Aufgaben und sah Nummer 1-3 an.
Die kam überall gut durch, doch bei Nummer 2 stoppte sie. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sie dorthin schreiben sollte und so tippte sie kurz Tim neben sich an. "Kannst du mir vielleicht helfen?" sie flüsterte sehr leise, da sie keine Lust hatte, dass Miss Martinez es hörte. Fragend sah sie zu Tim. Eigentlich hasste sie es fremde Hilfe anzunehmen, aber schließlich war Tim ihr bester Freund und eine Ausnahme.

Als Huanita den Raum betreten hatte, hatte sie besonders die Reaktion eines blonden Mädchens bemerkt, aber ihr nur einen flüchtigen, desinteressierten Blick zugeworfen. Huanita war es schon immer ziemlich egal gewesen, was Fremde über sie dachten. Außer bei ihren wahren Freunden -von denen sie nicht immer viele hatte-, da machte es ihr etwas aus.
Thema: 'Die Römer'...Naja, dachte Huanita nicht gerade begeistert, aber auch nicht völlig abgeneigt, wenigstens etwas leichtes und SO schlimm ist es ja nun wirklich nicht, als sie das Murren vieler Schüler bemerkte. Ein blondes, sehr hübsches Mädchen, was anscheinend Naomi hieß und kurz nach ihr den Raum betreten hatte saß parallel neben ihr. Außerdem mussten die beiden die selben Aufgaben bearbeiten. Sie sieht aus, als könnte man sich sehr gut über die "wichtigen" Dinge des Lebens unterhalten, stellte Huanita leicht schmunzelnd fest und rutschte ihren Tisch so unauffällig wie möglich in Richtung Naomi.
"Ähm, hey, ich bin Huanita", stellte sie sich lächelnd vor,"hast du eine Ahnung davon? Wir könnten ja zusammen arbeiten, wenn du willst, da wir sowieso die selben Nummern machen müssen." Zu zweit zu arbeiten war auf jeden Fall lustiger und viel weniger langweilig, als sich alleine mit den ermüdenden Aufgaben zu beschäftigen. Sie schenkte Naomi noch ein strahlendes Lächeln, wie zur Bestätigung und wartete auf deren Antwort. Zumindest war das hier der erste, richtige Unternehmung von Huanita, ein bisschen auf Kontakt-Suche zu gehen, da sie ganz neu an dieser Schule war. Die meisten kannten sich schon eine Weile und oft war es nur allzu schwer, die schon vorhanden 'Mauern' zu durchbrechen. Ein Versuch war es zumindest wert...

Völlig gelangweilt von dem Unterricht sah sie auf das Blatt, das ihr vor die Nase gelegt wurde. Miss Martinez kannte Naomi einfach zu gut und behandelte sie dementsprechend. Aber die Geschichtslehrerin war sowieso eine von der 'Ich-habe-meine-Schüler-lieb-und-behandle-sie-wie-meine-eigenen-Kinder' -Sorte. Naomi atmete tief ein, verzog genervt das Gesicht während sie Miss Martinez anschaute und las sich die dumme Nummer 7 durch.
Währenddessen bemerkte sie aus dem Augenwinkel, dass ein Tisch zu ihrem rüber geschoben wurde. Langsam drehte Naomi ihren Kopf zu der Person, die das verursacht hatte und verdrehte die Augen. Zuerst wollte sie einen dummen Spruch los lassen, da sie keinen so richtig aus der Klasse leiden konnte. Aber das schien sich nun zu ändern.
Was Naomi sah war ein wunderschönes, neues Gesicht. Sofort lächelte die Diva. Die neue stellte sich als Huanita vor. "Hey, ich bin Naomi", stellte sie sich ebenfalls vor. Das könnte der Beginn einer wunderschönen Freundschaft werden, dachte Naomi schmunzelnd.
"Ja, klar können wir das machen. Also gefragt sind die 3 Grundlagen der Republik. Das sind ganz klar: Beamtenschaft, Volksversammlung und der Senat. Und in der Aufgabe steht nichts von 'Beschreibe die drei Grundlagen der Republik'", Naomi machte in die Luft Anführungs- und Schlusszeichen als sie die Aufgabenstellung der Lehrer zitierte und grinste dabei. "Also im Grunde haben wir nichts mehr zu tun."
Naomi nahm ihren Kugelschreiber in die Hand und schrieb die Grundlagen auf die dahin gehörigen Zeilen auf dem Arbeitsblatt. "Du bist neu hier, was? Hast du Lust, heute Mittag mit in die Stadt zu kommen?", fragte Naomi und spielte mit ihrem Kulli.

Jan interessierten die Römer soetwas von gar nicht. Er überlegte, was er heute noch machen wollte. Ein kurzer Blick auf den Stundenplan zeigte ihm, dass heute sicher nicht sein Lieblingstag war. Das ganz sicher nicht. Langsam sah er sich das Aufgabenblatt mal an und sah dann zu Tim und Crissi. Er war sich sicher, dass die zwei das auch gut allein hinbekommen würden. Nicht jeder der cool war, war wirklich dumm. Jan beugte sich nun über sein eigenes Blatt und beschäftigte sich mit den Aufgaben. Sie waren nicht allzu schwer. Er hatte wirklich einen klitzekleinen Vorteil, doch wirklich genießen wollte er diesen nicht wirklich. Er war sowieso etwas erstaunt von dieser Schule. Es gab kein Nachmittag. Zumindest keinen richtigen Unterricht am Nachmittag. Er war das ganz anders gewohnt. Bis um 16:00 oder so in der Schule sitzen war für ihn Alltag. Auf einmal den ganzen Nachmittag frei, das war absolut spitze für ihn. Und auch gewöhnungsbedürftig. Aber jetzt hatte er endlich Zeit für Dinge, die er schon so oft gerne machen wollte. Da würde sich sicher einiges finden. Aber vor allem seine Gitarre würde nun mehr Zuwendung bekommen. Da war er sich ganz sicher. Vielleicht gab es ja auch eine Band hier. Oder es wurde eben eine gegründet. Jan war ziemlich in Gedanken versunken und der Unterricht rauschte eigentlich nur an ihm vorbei.

Gerade als Miss Martinez die Arbeitsblätter für das neue Thema verteielte, kam Lily hineingehuscht. Auch sie kam zu spät. Auf einer normalen staatlichen Schule könnte sie nun mit Nachsitzen rechnen - hier eigentlich auch, aber bei Miss Martinez konnte man bestimmt auch unverhohlen Alkohol konsumieren, und man würde nicht mehr als eine Verwarnung kassieren. Dass so junge Lehrer überhaupt an einer Privatschule unterrichten durften; die Eltern erwarteten von ihren Kindern hier eigentlich, dass sie abgesehen vom ganzen Luxus, auch eine gute Ausbildung genießen durften. Obwohl genießen an einer Schule eher unpassend gebraucht wäre.
Nachdem die Lehrerin mit Ein- und Verteilen der Aufgaben fertig war, nahm sie am Pult platz und schien ihre Aufgabe wohl sehr zu genießen, denn sie hatte nichts weiter zu tun.
Nun musste sich Ethan wohl oder übel mit den Römern auseinandersetzen, und könnte jetzt schon vor ach so großer Freude jubeln. Er laß die Aufgaben durch und fasste sich an die Stirn, unschlüssig tippte er mit dem Ende des Kullies auf das leere Papier und wünschte sich beinahe, dass es sich von selber füllte. Nach einer Minute hatte er sich aber dazu überrungen, dass auch Geschichte ins Zeugnis mit eingeht, und fing an, die Aufgaben zu bearbeiten. Sehr schwer waren sie nicht, doch beanspruchten trotzdem Konzentration. Et voilà! Das Blatt Papier war gefüllt, mit Antworten auf die Fragen des wohl langweiligsten Faches. Abgesehen von Sozialkunde.
Fertig mit den Aufgaben blickte er sich in der Klasse um, bis er bemerkte, dass er eine SMS bekommen hatte. Vorsichtig zog er das Handy heraus und war froh darüber, dass es meist auf stumm gestellt war.
Um nicht aufzufallen, fasste er sich wieder an die Stirn und stützte sich auf den Tisch mit dem Ellenbogen auf, während er mit der rechten sein Handy aufschob und die SMS von Alison laß. Dass sie sich traute, in der Stunde eine SMS zu verschicken war wohl sehr gewagt - aber genauso war es gewagt von dem Siebzehnjährigen, sie nun zu lesen und zu beantworten. So unauffällig es ging, tippte er die Antwort ein, versendete diese und steckte das Handy wieder in die Hosentasche.
Zur Sicherheit ging er noch mal seine Aussagen durch und berichtigte, oder ergänzte sie.

Cristina packte ihr Handy wieder in ihre Hosentasche und machte sich an die Aufgaben. Ihr war unendlich langweilig, sie hatte keine Lust, irgendwelche Dinge auszufüllen, die sie später sowieso nicht benötigen würde.
Izzy, wo bleibst du! dachte sie. Ziemlich arm, dass jemand wie sie, der sich eigentlich mit jedem mehr oder weniger gut verstand, dass sie sich nach ihrer besten Freundin sehnte, die meist doch nicht allzu freundlich war.
Sie war manchmal wirklich wie ein kleines Hündchen.
Sie nahm den Stift in die Hand und begann zu schreiben.
Sie erschrak, als ihr Handy vibrierte. Schon zum zweiten Mal innerhalb von einer viertel Stunde. Nicht dass das unnormal war, doch ging sie eigentlich davon aus, dass jeder den sie kannte, wusste, dass sie Unterricht hatte. Schließlich war sie Schülerin. Zwar nicht mehr so lange, noch zirka zwei Jahre, und dann würde sie studieren, irgendetwas mit Informationstechnologie. Mit Computern und so weiter, das war etwas, was sie interessierte, nicht die langweiligen Römer, die vor Tausenden von Jahren gelebt und auf dem Kontinent auf dem sie derzeit weilte genau gesagt in Australien nicht, nein, überhaupt nichts, erreicht hatten. Besser gesagt, sie hatten nicht einmal von AUstralien gewusst.
Und sie vergeudete ihre Zeit mit diesem Unsinn.

Rachel war mit ihren Aufgaben bereits ein Stück weiter gekommen, als sie eine ihr wohlbekannte Stimme vernahm. Sie grinste, noch bevor sie aufsah und zu Lilly hinüberlugte.
Ähm Miss Martinez, tut mir Leid das ich zu spät komme mein Wecker hat versagt.
Rachel grinste noch ein Stück breiter. Man konnte Lilly wirklich ansehen, dass sie gestresst aussah. Sie nahm sich vor ihr möglichst bald einen neuen Wecker zu schenken. Über den alten hatte sie sich schon seit einer ganzen Weile lang lustig gemacht.
Sie zwinkerte Lilly noch einmal zu, bevor sie sich wieder auf die Aufgaben konzentrierte. Eine Motivation war geschaffen. Vielleicht konnte sie noch ein paar Worte mit Lilly austauschen, bevor die Bearbeitungszeit beendet wr. Tatsächlich konnte sie nur kurz darauf den Punkt am Ende ihres letzten Satzes setzen. Sie schob ihre Beine unter dem Tisch etwas weiter und beschäftigte sich wieder eingehend mit ihrem Kugelschreiber. Man hätte meinen können, dass sie beinahe eine intime Beziehung zu ihm führte, wenn man es nicht besser gewusst hätte. Nebenbei sinnierte sie über das Wetter- was natürlich auch kein wirklich spannendes Thema war, aber dennoch besser, als die Römer.

Dawina war sehr zufrieden mit ihren Schülern.
Alle arbeiteten recht zügig und niemand begab sich anderen Tätigkeiten.
Die, die schon fertig waren, nutzen die Gelegenheit und schwätzten miteinander.
Ms Martinez hatte ein Buch vor sich aufgeschlagen und las darin.
Ab und zu schaute sie zu den Schülern, aber sie konzentrierte sich mehr auf ihr Buch.