Das Schulgelände :: Die Wiesen :: Die Bänke

(Von: Cafèteria)

Ein Schatten wurde auf den Tisch geworfen und sie wendete ihren Kopf in diese Richtung. Es war Lou gewesen, der sich an den Tisch gestellt hatte und Naomi mit einem aufrichtigen "Hi Naomi!" begrüßte. Was möchte er denn nun hier?, dachte Zoe. Wollte er es drauf ankommen lassen?
Eigentlich hätte Zoe einen Grund, bockig auf ihn zu sein - dass er sie einfach übersah! Doch die Bemerkung ersparte sie sich, denn ihre beste Freundin würde ihn auch so erst mal ein bisschen einheizen. Während der Junge sich wieder Mals von seiner Ex-Freundin erniedrigen lassen musste, saß die Neuntklässlerin still daneben und lachte sich ins Fäustchen - Miranda hatte sich schon davor wieder aus dem Staub gemacht.
Nachdem die Primadonna mit ihrer 'Standpauke' fertig war, und davon schwirrte, stand Zoe schnell auf und schaute mit zusammen gepressten Lippen zu Lou. Mit einem Achselzucken - was so viel bedeutete, wie 'So ist das Leben' - drehte sie sich von ihm weg und folgte der Schönheit. Sie hatte sich noch nie parteiisch zu diesem Thema geäußert, und sie würde es auch nie tun. Niemanden wollte sie in den Rücken fallen. Nicht ihrer Besten, und auch nicht ihrem Klassenkameraden.
Naomi verließ die Cafeteria und ging hinaus, an den Hacken immer die kleine Schwarzhaarige. Als die Ausgangstür geöffnet wurde, kam ihnen sofort eine Flut von frischer Luft entgegen. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Körper aus.
Die Blondine führte sie in die Richtung der Bänke. Jetzt spürte das Mädchen die Kühle, die sich durch ihre schwarze Strickjacke fraß. Ein kurzes Zittern erschütterte ihren Körper; um nicht zu doll zu frieren, schlang sie ihre Arme um ihren Oberkörper. Bei den Sitzmöglichkeiten angekommen, nahm Zoe auf einer Platz und schaute auf zu Naomi. "Wie heißt er denn? Kenn ich ihn?", fragte sie das Mädchen mit der Lockenpracht. Zoe war schon immer neugierig gewesen, doch sie erhielt meist sofort eine Antwort. Immer noch wusste sie nicht, wer es war, und was so wichtig an den Treffen war, dass Naomi dafür ein paar Minuten ihres Unterrichts versäumte. "Aber ihr macht schnell, oder? Ich möchte es nicht unbedingt drauf ankommen lassen; was ist, wenn es doch rauskommt?", in Zoe machte sich wieder Panik breit. Sie hoffte auf die Unterstützung ihrer Mitschüler, doch was wäre, wenn sie sie verraten würden? Die Fünfzehnjährige wollte gar nicht daran denken.

(First Post)

Duncan fuhr mit seinem schwarzen Suzuki GSR600A auf den Parkplatz und parkte direkt so, so dass es zwei Parkplätze blockierte. Er nahm seinen Helm ab und stieg von seinem Baby ab. Wie immer, wenn er mal kam, war er kurz vor Unterricht beginn auf dem Schulgelände. Natürlich war es etwas umständlich, nicht im Wohnheim zu wohnen, doch für ihn jedenfalls das Beste was im passieren konnte. Denn für seine kleinen Schmuggeleien konnte er nicht riskieren, erwischt zu werden.
Duncan nahm aus seiner Hosentasche seinen Geldbeutel raus und nahm daraus seine Tüte hinaus. Danach steckte er seinen Portmonee zurück und zündete sich den Johny an. Nach einem langen tiefen Zug breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Mit seinem Helm in der Hand ging er an die Bänke, wo seine Ex-Freundin, die noch immer eine sehr gute Freundin von ihm war, auf ihn wartete. Doch er hatte von einer Begleitung nichts gewusst, was ihn etwas verwunderte als er zwei Mädels bei den Bänken sitzen sah. Ohne bedenken ging er auf die beiden zu. Er hatte keine Angst um die Fremde, denn er hatte seine Tüte so geschickt gedreht, sodass sie wie eine normale Zigarette aussah.
"Hallo Naomi!", begrüßte er seine Ex und umarmte sie so gleich. "Und hallo.. Zoe?", ratete er und reichte der Japanerin die Hand. Duncan stellte seinen Helm auf der Bank ab und zog noch einmal an seiner Zigarette. "Was kann ich für dich tun Kleines?", fragte er Naomi grinsend.

cf: Cafeteria

Naomi dachte nicht länger an Lou, doch etwas bereute sie. Sie hatte bei der ganzen Aufregung Danny total vergessen. Aber sie würde ihn sowieso heute im Laufe des Tages irgendwann treffen, deswegen machte sie sich keine Vorwürfe. Naomi war sehr froh, Zoe zu haben. Sie war keine von den linken Ratten, die je nach Laune mal zu einem mal zu dem anderen hielt. Zoe dagegen war immer auf Naomi's Seite, zwar sagte sie keinen Mucks, aber auch kleine Gesten wie, ein schulter zucken mit der Bedeutung Tja, Pech gehabt, waren so wertvoll wie Diamanten.
Nachdem die beiden bei den Bänken ankamen, setzte sich Zoe direkt hin. Sie schien leicht zu frieren. Aber ihre Neugier bleib beim Alten. Zoe durchlöcherte Naomi mit Fragen. "Er heißt Duncan und ist mein Ex und auch ein echt guter Freund. Ich glaube nicht, dass du ihn kennst. Er ist nicht sehr oft in der Schule. Und wenn er es mal ist, dann hält er sich am liebsten im Hintergrund. Aber Zoe!.. Du wirst ihn sicherlich mögen. Duncan ist echt ein Lieber und nicht so ein Arschloch wie Lou. Wir kommen spätestens nur 7 Minuten zuspät, Zoe. Es wird sicherlich nicht lange dauern wenn er mal kommen würde. Uuuund er..", bevor sie ihren Satz zu ende sprechen konnte, hörte sie seinen Motorrad. "Und er ist gleich da", meinte sie und lachte. Schon während er zu den beiden rüber lief, zog er an seiner Kippe. Mit einer Umarmung begrüßte er Naomi.
"Duncan, das ist Zoe. Ich habe dir ja von ihr erzählt", sagte sie und lächelte Zoe an. Nach dem er gefragt hatte, grinste sie zurück. "Du weißt genau was ich will", meinte sie und setzte sich neben Zoe. Naomi schlug gleich ihre Beine übereinander und grinste Duncan noch immer an. "Ich brauche was zum Abfeiern für Morgen und am besten auch für Samstag. Ich weiß ja nie wo du steckst! Melden tust du dich auch so gut wie nie!", sagte sie gespielt sauer. Naomi streckte ihre Hand nach der Tüte aus und nahm es ihm eiskalt weg. Es war nur zwei lange Züge, die sie machte. Doch das Zeug war echt gut.
Naomi wusste, dass ihre Freundin sicher nicht so begeistert von der Sache war. Dennoch hielt sie Zoe die Tüte hin. "Möchtest du? Du kannst gerne Nein sagen, wenn du nicht möchtest", sagte Naomi.

Duncan..Duncan, sie grübelte, ob sie schon einmal diesen Namen gehört hatte in der Vebindung zu Naomi. Hatte sie ihn mal erwähnt? Zoe hoffte nein, denn sonst würde sie an ihr Gedächtnis zweifeln, was sonst sehr gut Sachen abspeicherte. Aber der Satz 'Ich glaube nicht, dass du ihn kennst.' beruhigte sie und konnte aufhören, wie verrückt nach einem Gespräch mit dem Namen "Duncan" zu suchen.
Ein Motorgeräusch hörte sie im Hintergrund, und das brachte Naomi zu dem Beschluss, dass er gleich da sein würde. Aufgeregt über die neue Bekanntschaft, starrte das Mädchen in die Richtung, wo er vermutlich erscheinen würde. Und daher kam er auch - doch Zoes neugieriger Blick verzerrte zu einem kritischen, als sie die Zigarette erkannte. Sie war allgemein nicht so ein Fan von irgendwelche Konsummitteln wie Alkohol und seine Freunde. Dazu haben ihre Eltern sie nicht erzogen.
Er kam den beiden näher und umso weiter rutschte Zoe unbemerkt ein wenig weiter nach hinten. Die paar Zentimeter haben es nun nicht gebracht.., dachte sie und blieb einfach still sitzen. Sie würde sich zu diesem Gespräch nicht äußern. Einfach schauen, was Naomi wollte und dann in den Unterricht verschwinden.
Mit einem freundlichen 'Hallo' begrüßte er die Beste der Fünfzehnjährigen und umarmte sie, danach hielt er ihr die Hand entgegen und sprach sie bei Namen an. Erst wollte sie fragen, woher er ihn kannte, doch sicher wusste er von diesem Namen durch Naomi. Ein wenig widerwillig gab auch Zoe ihm die Hand und sie begrüßte ihn mit einem leichten Lächeln, denn so schlimm konnte er nun nicht sein, wenn Naomi ihn als 'Nett' abschätzte. "Hey", und damit zog sie schnell wieder ihre kalte Hand zurück und legte sie um ihren Körper.
Über Naomis kleinen Witz entfuhr ihr nur ein nervöses Lachen. Erst fragte sich Zoe, was ihre Freundin mit 'Was zum Abfeiern' meinte, doch auch sie war nicht auf den Kopf gefallen, und schnell begriff sie, was sie damit meinte. Als Naomi der Neuntklässlerin die Zigarette hin hielt, nahm sie diese mit einem ironischen Lächeln an. "Gerne..", sie tat so, als wollte sie diese in den Mund stecken, doch stoppte mit ein bisschen Abstand zu ihrem Mund, "Nicht." Zoe drückte sie neben sich auf der Steinbank aus und warf sie weg. "Spinnst du Naomi, du kannst hier doch nicht rauchen!", zischte sie den Lockenkopf an; Panik schwang in ihrer Stimme mit. In aller Rage stand die kleine Japanerin auf und stellte sich dem Ex-Freund von Naomi entgegen. "Was fällt dir ein, ihr sowas zu geben?!", fuhr sie diesen an, "Weißt du was das für Schäden anrichtet!?" Wütend überlegte sie, ob sie nicht am besten gleich zu Mister Smith gehen sollte, und diesen unverantwortlichen Schüler melden sollte. Er gab ihr irgendwelche Suchtmittel, um das Partyerlebnis zu erhöhen. Das hätte er vollkommen verdient.

Naomi nahm ihm den Johny aus der Hand. "Kannst gerne ziehen", sagte er ironisch als sie daran zog. Er war etwas skeptisch gegen über ihrer Freundin. Sie schien nicht eine, von denen zu sein, die gerne mal tranken oder etwas mehr. Gleich darauf bestätigte sie seine Annahme in dem sie so tat, als ob sie daran ziehen wollte und den Johny auf der Bank ausdrückte. Es war kein Weltuntergang für Duncan, aber es war Schade um das Zeug. Man konnte ihm keine Trauer ansehen, denn diese empfand er nicht.
Duncan fand es ziemlich niedlich so, wie Zoe vor ihm stand und auf ihn hinaufblickte. Sie versuchte ihm anscheinend Schuldgefühle einzureden - doch ohne Erfolg. Er schaute seine Ex-Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Zoe, hör zu. Ich weiß, besser Bescheid als du. Natürlich weiß ich wie das Zeug schadet. Deswegen rauche ich nur, genauso wie Naomi. Es ist das harmloseste von allem. Und dich, Madame Ito, sollte es nicht kümmern, was ich meinem Körper antue!", meinte er nur und blickte zu der kleinen Zoe hinunter.

Naomi hätte es wissen müssen. Sie hätte es wissen müssen, dass Zoe nicht so 'gechillt' darauf reagieren würde. Sie drückte einfach so den Johny aus. Naomi seufzte tief aus. Zoe hatte sich wirklich vor Duncan aufgebaut und 'groß' gemacht. "Ach Schätzchen. Ich mach das doch schon immer, nur hab ich dir nie gesagt beziehungsweise gezeigt, Zoe", sagte sie und stand nun auch auf. Sie legte Zoe die Hand auf die Schulter. "Bitte mach keine Dummheiten, Zoe. Denn ich steck da mit drin, falls du ihn verpetzen willst..."
Naomi ging zu ihrer Tasche und nahm ihren Geldbeutel heraus. "Und übrigens." Sie nahm daraus 300$ und gab diese Duncan. "Ich habe meine Handtasche wieder. Das heißt, ich gebe dir die 300 Dollar wieder zurück, die du für mich letztens gezahlt hast", sagte sie und grinste schief. Naomi hoffte nur, Zoe würde das nicht wieder in den falschen Hals bekommen und denken, sie bezahle nun für was anderes. Denn das war es nicht. Naomi hatte letztens im Club ihre Tasche vergessen als sie mit Duncan unterwegs war und er hatte für sie gezahlt, weil sie ihre Tasche nicht wieder gefunden hatte. Zum Glück riefen die vom Club an und meinten, ihre Handtasche gefunden zu haben. Naomi war so erleichtert, als sie den Anruf entgegennehmen konnte. Denn sonst müsste sie wieder nach Beverly Hills fliegen und von ihrem Vater ihren Black Card genehmigen zu lassen. Und sie wollte nun wirklich nicht zu ihrem Dad. Nicht nach dem, was er ihr und ihrer Mutter angetan hatte. Gail wäre sicherlich auch nicht sehr begeistert gewesen von Naomi's Heimkehr. Diese Gedanken brachten die Diva zum Schmunzeln. Ich muss unbedingt mal wieder Daddy besuchen gehen in den Ferien.
"Duncan? Kommst du am Samstag mit? Partyyyy", frage Naomi ihren Ex. "Dieses mal wird aber Zoe mit kommen. Nicht wahr Zoe?"

Rauchen! Ohja, so unschädlich. Ist wie ein Grashalm in den Mund zu stecken. So ein Schwachkopf!, dachte das Mädchen fluchend und schielte in Richtung Eingang. Am besten sie schwirrt jetzt zum Unterricht ab, bevor noch irgendwas passiert." 'Was ich meinem Körper antue'?", wiederholte sie verächtlich, "Es geht hier gar nicht um deinen Körper. Es geht um ihren. Naomis!"
Doch die sagte nichts besseres, als dass sie es schon länger tat - bloß dass sie ihrer besten Freundin nie davon etwas erzählt hatte. Nun war Zoe damit zu sehr beschäftigt, wieder von 180 auf die Hälfte herunter zu schalten, als zu registrieren, wovon die beiden dann redeten. Erst ab den Satz 'Zoe mit kommen', hörte sie wieder zu und drehte sich dann endgültig in Richtung Eingang. Sie hatte sich dazu entschieden, die beiden ihren Mist zu machen. Sie wollte damit nichts zu tun haben. Es war Naomis Sache. "Mal schauen", so ganz begeistert war die Neuntklässlerin von dem Halloween in den Clubs nicht mehr, "Ich geh' nun in den Unterricht." Damit hauchte sie ihrer Besten wieder einmal nur ein Kuss auf die Wange, packte ihre Tasche und tänzelte in Richtung Eingang, auf zu ihrem Klassenraum, und würdigte diesen Schwachmaten von Duncan keinen Blick mehr.

(tbc: Klassenzimmer der 9.)

Duncan zuckte die Schultern unschuldig und sah Zoe hinterher. Es war ihm egal, wie sie nun über ihn dachte, denn ihn kennen tat sie nicht. Diese wahrscheinliche Abneigung gegen ihn hatte sie selber daher verschwört. Zoe wusste überhaupt nichts von Duncan und wie er so war. Alles was sie wusste, war durch ihre Oberflächlichkeit.
Er wendete sich Noami wieder zu. "Für diesen ganzen 'Mist' ist sie noch nicht ganz reif", meinte er grinsend und nahm das Geld entgegen. "Ist schon in Ordnung. Aber du hättest es mir nicht wieder geben müssen Naomi." Duncan nahm seinen Helm und sah sie schief an. "Ich weiß nicht so recht, ob es eine gute Idee ist, zusammen hinzugehen", sagte er und blinzelte ihr zu.
"Wir sehen uns nach dem Unterricht, Senorita." Und so verschwand der 18-Jährige.

(Duncan) tbc: Klassenzimmer der 12. Klasse
(Naomi) tbc: Computerraum