Die Eingangshalle

[...]

Erleichtert seufzend ließ Ruby den Koffer stehe und stellte die Tasche daneben. Vielleicht hatte sie bei der Kleidungsauswahl doch ein bisschen übertrieben, wie ihre Mutter es ihr schon missbilligend vorausgesagt hatte. Bis vor einigen Minuten hatte sich das Mädchen auch keine Sorgen über das Gewicht ihres Gepäcks gemacht. Ihr war auch nicht richtig klar gewesen, dass sie nun wirklich hier war, wirklich von LA nach Australien geflogen war, um endlich ein eigenes Leben zu führen und ein paar Macken ihres Charakters auszubessern. Doch sie war hier und würde sich nun hier durchschlagen und neue Bekanntschaften machen. Es würde schon schiefgehen.
Lächelnd erinnerte sie sich an das Versprechen, was sie ihrer besten Freundin Mia gegeben hatte: Ich werde dir, so bald ich angekommen bin, eine SMS schreiben und dir sagen, wie es dort ist. Wahrscheinlich würden die Zeichen der einen Textnachricht nicht reichen, doch Ruby würde Mia heute Abend sowieso noch einmal anrufen. Leise summend kramte die Brünette ihr Handy aus der Handtasche, schob es auf und schaltete es an. Auf dem Bildschirm erschienen drei Nachrichten: Eine von einem Freund, eine von ihrer Mutter, eine von Mia. Ihr Freund Sam hatte ihr noch viel Glück wünschen wollen, weil er sie nicht verabschieden hatte können. Ihre Mutter wollte wissen, ob sie gut angekommen war und Mia hatte es einfach nicht abwarten können.
Während Ruby sich an ihren Koffer lehnte und auf ihre Unterlippe biss, tippte sie die Antworten. Mum, mir geht es gut. In der Stunde in Australien ist mir noch nichts zugestoßen. xo Das war die Beruhigung für ihre Mutter. Danke Sam. Schade, dass du keine Zeit hattest. xo Die Nachricht, die ihrem Freund wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen machen würde, das sie bei der nächst besten Gelegenheit wieder verschwinden lassen würde. Mia, ich bin gerade durch die Tür gekommen und schon bekomme ich eine Nachricht von dir! Eigentlich ist es ganz nett hier, so sonnig. Aber auch ein bisschen leer. Vielleicht bin ich zu früh. xoxo Die Nachricht mit der jetzigen Sitzuation. Tagesplan erfüllt. Nun konnte sie entspannen und hoffen, dass sie Nachrichten überhaupt ankamen. Ruby fing wieder an leise zu summen.

Ein Blondschopf schob sich dur die Eingangstür, in der Hand ein großer Koffer, vollgestopft mit allem möglichen Kram. "Jaja, Dad. Du musst nicht mit reinkommen. Du weißt doch, dass ich ein großer Junge bin." Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als sein Vater ihm ein letztes Mal auf die Schulter klopfte. Von seiner Mutter hatte sich Brian heute morgen schon verabschiedet, sie war nämlich mal in Brisbane geblieben. Irgendein lebenswichtiger Besuch beim Friseur stand wohl an. Oder bei der Maniküre. Was auch immer. Aber das war ja typisch, immer das gleiche war es.
In den Ferien waren sie hier hingezogen, nach Australien. Argh...Australien war doch so weit weg. Was James jetzt wohl machte? Bestimmt saß er wieder mit irgendeinem neuen Mädchen in ihrem Lieblingscafé. Oder nein...Moment. Wie viel Uhr war es jetzt in Devon? Es konnte ja auch sein, dass er schon oder noch schlief. Oder er schlief gerade in der Schule. Auch gut möglich. Gerade mal der erste Tag hier und schon vermisste Brian seinen besten Freund dort am anderen Ende der Welt...tolle Wurst.
Und ausnahmsweise schien der Brite mal nicht zu spät zu sein. Lediglich ein Mädchen beehrte die Eingangshalle mit ihrer Anwesendheit. Sonst herrschte hier gähnende Leere. Wo blieb denn das Begrüßungskomitee? Also echt mal. Naja, wenigstens schien das Mädel auch nicht zu wissen, was es machen sollte.
"Na Bienchen, auch neu hier?", erkundigte sich Brian bei dem summenden Mädchen, summend wie eine Biene halt. Eigentlich war es ja mehr eine rhetorsische Frage. Wenn sie wüsste, wo es lang ging, würde sie ja wohl nicht hier herumstehen wie abgestellt und nicht abgeholt.

Neue Stimmen zerrissen die Stille der Einsamkeit. Langsam drehte Ruby ihren Kopf und hatte den Einblick in eine Abschiedsszene von einem Mann -vielleicht der Vater?- und einem blonden Jungen -wahrscheinlich der Sohn. Das Mädchen senkte den Blick und wandte sich ab. Anstarren war nicht unbedingt ein Teil von höflicher Disziplin. Vor allem nicht bei einer Verabschiedung zwischen Vater und Sohn für - wie lange war es eigentlich noch bis zu den nächsten Ferien? Du bist kaum hier und schon überlegst du, wann du wieder weg kannst! Das konnte sie nicht machen. Sie war es doch gewesen, die unbedingt hier her wollte.
"Na Bienchen, auch neu hier?" Jetzt war sie sich nicht mehr sicher, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war. Ganz ehrlich Bienchen?! Das war wohl der grausigste Spitzname, den sie in ihrem ganzen Leben gehört hatte und sie hatte wirklich viele Spitznamen von ihren Freunden bekommen, so fern ihnen wieder langweilig gewesen war.
Erst Sekunden später bemerkte sie die Anspielung auf ihr Summen. "Oh." Eine sehr passende Antwort auf die Frage. Schnell fügte sie hinzu: "Japp. Gerade frisch angeflogen aus LA." Sie hatte sich mittlerweile umgedreht und betrachtete den blonden Jungen, den sie eben gerade nicht hatte anstarren wollen. "Du schätzungsweise auch, nicht wahr?", gab Ruby zurück.

Den Koffer hatte er breits abgestellt, direkt vor seinen Füßen thronte er. Ungeduldig war er schon immer gewesen, der gute Mr. Harrison. Da musste er sich schon zusammennehmen, um nicht gleich anzufangen ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden zu tippseln. Oder auf und abzugehen wie ein Löwe ihm Käfig, die goldene Mähnenpracht hin und her schwenkend.
Naja. Wenigstens musste Brian ja nicht alleine warten. Bienchen hatte jetzt ja aufgehört zu summen. Beim Sprechen zu summen...also wenn sie das könnte, dann würde er einen Bienchen-Fanclub gründen.
"LA? Ist nett da, aber auch ganz schön weit weg", erwiderte er mit einem leichten Kopfnicken. Vorletzten Winter war er da gewesen, weshalb? Hmm...gute Frage.
"Jep, bin auch neu hier. Aber ich darf schon seit einer Woche die australische Sonne genießen. Wir wohnen jetzt in Brisbane. Oder besser gesagt meine Eltern. Aber manchmal wünsche ich mir trotzdem den englischen Regen zurück", lachte er. Ja, er war oft im Regen die Strände der Südküste entlang gestiefelt. Der nasse Sand unter den Füßen, die dicken Tropfen im Haar.
"Oh...ich hab' mich noh gar nicht vorgestellt, nicht so die feine englische Art, mmh?", sprach's mit einem leichten Grinsen, "dann hol ich das mal nach. Also ich bin Brian. Und du bist...?"

LA mit nett zu beschreiben war ... unpassend. Die Stadt der Engel war unvergleichbar. Fand zumindest Ruby, doch als waschechte Einwohnerin ergriff man schon des Öfteren Partei für seine Heimatstadt. "Ein bisschen weit ist untertrieben.", kommentierte das Mädchen grinsend. "Es liegt auf einem anderen Kontinent. Da passt die Beschreibung wohl nicht mehr so ganz."
Ruby hatte ihre Herkunft preisgegeben, jetzt erzählte auch der Fremde von seiner ersten Woche in Australien und seinen neuen Wohnort. "England?", hakte sie nach und lächelte. Wenn sie sich recht erinnerte, hatte sie einmal mit ihrer Schulklasse eine Reise nach London gewonnen, als wenn man so etwas vergessen konnte. Es war wirklich schön gewesen, doch vielleicht ein bisschen zu verregnet. Trotzdem war es die beste Fahrt, die sie in ihrem Leben gemacht hatte, nicht nur, weil die Tage mit ihren Freunden einfach nur witzig waren. Abgesehen von Australien war England die weiteste Reise gewesen, die Ruby bisher gemacht hatte. Ein leichtes Picken in ihrem Herzen ließ das Heimweh verlauten, dass sie schon seid dem Flug gehabt hatte. Sonst stellte sie sich auch nicht so an, wieso also jetzt?
"Ruby.", vollendete sie den Satz lächelnd und tauchte aus ihren Gedanken auf. "Hi Brian." Das Mädchen hielt ihm die Hand hin. So hatte sie es in Los Angelas gemacht, war es hier oder in England auch so Sitte?

Ruby hieß sie also, wie ein Edelstein. Ein Rubin. Lächelnd schlug er in ihre ausgestreckte Hand ein. "Nett dich kennen zu lernen", erwiderte Brian. Ja, er hatte Spaß daran, neue Bekanntschaften zu machen, vor allem jetzt, wo er hier noch niemanden kannte. Aber das hatte sich ja gerade verändert.
"Ich komme aus Torquay, in der Grafschaft Devon. Das ist an der Südküste.", kam er wieder auf Rubys Nachfrage von vorhin zurück. "Dort regnet es zwar bestimmt mehr als hier, aber so schlimm wie im Rest von England ist es dann doch wieder nicht." Ein Grinsen huschte von der einen Ohspitze zur anderen. Ja, er liebte seine Heimatstadt wirklich und es war dann doch ein kleiner Stich gewesen, umzuziehen. Aber hey, nicht den Kopf hängen lassen, das Leben ging ja schließlich trotzdem weiter, auch wenn der Erholungsort an der Küste Kilometer weit weg war.
"Tja...entweder sollten wir erst Morgen hier sein oder der Schule mangelt's an Schülern. Ich meine...ich bin sonst nie zu früh."
Ja..die Pünktlichkeit, das war eins der größten Probleme des 16-jährigen. Oft kam er zu spät (übrigens auch mal gerne zur Schule, vor allem der Montag war dafür bestens geeignet) aber durch ein wenig Charme wurde das dann wieder wett gemacht. Ein kleines Lächeln konnte wirklich Wunder bewirken.
"Dann erzähl doch mal was von dir, ich meine jetzt wo wir uns hier ein Jahr lang auf der Pelle hocken", grinste Brian und ließ seine weißen Zähne aufblitzen.

Mit gesenktem Kopf, die eine Hand hielt einen grossen Koffer mit blitzenden Rollen, welcher hinter ihr herfuhr, die andere in die Hosentasche gesteckt, betrat Amy-Jo den ihr altbekannten Raum. Ihre Ferien hatte sie bei ihrer Tante und ihrem Cousin verbracht, und jetzt hatte sie eigentlich keinerlei Interesse daran, in die Port Philipp Private High School zurück zu kehren. Aber was soll man machen? Wenn selbst Liebe in dieser Welt nicht gestattet wird..., dachte sie sich mürrisch.
Unbekannte Stimmen drangen an ihr Ohr und unterbrachen ihren Gedankensturm. Sie blickte kurz auf, was jedoch nicht sehr auffiel, da ihre Haare ihr Gesicht grösstenteils bedeckten. Es lag nicht in ihrer Absicht, die anderen denken zu lassen, dass sie auch nur gröbste Interesse an ihnen zeigen würde.
Ein Mädchen mit grossen Augen und ein blonder Junge standen beeinander und schienen sich zu unterhalten. Noch nie zuvor hatte Amy diese beiden Teenager gesehen, weshalb sie sofort wusste, dass sie neu waren. Hmh, okay. So, wie die beiden aussehen, werden sie wenigstens Freunde finden... sie wirken nicht unbedingt wie Aussenseiter, ging es der 17-jährigen durch den Kopf und kurz fragte sie sich, ob sie sich zu den beiden gesellen sollte.
Vergiss es, Puppe, ging es Amy im tadelndem Ton, wie so oft, durch den Kopf, weshalb sie sich erst einmal an eine Wand lehnte und sich die leicht zerknitterte Zigarettenpackung aus der Hosentasche nahm. Sie fummelte eine Zigarette heraus; das Feuerzeug befand sich eh immer bei ihr in der Packung. Gedankenlos zündete sie sich das Suchtmittel an und blickte, mit unauffälligem Kopfschütteln, zu den Neuankömmlingen.
Ich wünschte, ich könnte nochmal neu anfangen.

Gebannt hörte sie Brian zu, Ruby hing praktisch an seinen Lippen. "Ich hatte von der Schule aus einmal das Glück nach London zu kommen. Ein bisschen verregnet, aber ganz schön. Wir hatten viel Spaß dort.", erzählte sie ihm. "Allerdings habe ich jetzt noch einen Ort, den ich unbedingt mal besuchen möchte. Torquay in der Grafschaft Devon." Sie lachte. Es war halb als Spaß gemeint, um ihn ein bisschen zu necken, doch falls sie wirklich noch herum reiste, wollte sie sich die Gegend auf jeden Fall einmal anschauen. Sie hatte noch genug Zeit in ihrem Leben und ihre Neugier war von ihm auch geweckt worden.
Doch im Moment stand Ruby mit einem Briten in einer fremden Eingangshalle, wo eigentlich noch mehr Leute hätten sein sollen. "Den Mangel bezweifele ich, dann doch eher, dass wir zu früh sind." Obwohl sie sich das auch nicht richtig vorstellen konnte. Sie hatte Informationen in Prospekten und im Internet gesucht, wenn ihr ein Fehler unterlaufen war… Einer Perfektionistin durfte kein Fehler unterlaufen. "Es gibt für alles ein erstes Mal." Verspätungen kommen bei Ruby auch oft vor. Ihr Gedächtnis ist nun mal so, dass es sich immer nur eine Viertelstunde vorher an die Verabredung erinnert. Wenn sie gerade schon bei sich war, konnte sie ihm auch gleich ein bisschen über sie erzählen, nicht wahr? Das würde außerdem ein wenig der Zeit tot schlagen. Bevor sie allerdings begann, ließ sie seine Hand los, die sie nach dem Schütteln noch gehalten hatte.
"Okay, ich heiße Ruby Taylor, bin 16 Jahre alt und komme aus LA. Ich bin ein Dickkopf, werde manchmal als frech beschrieben. Ich dagegen meine, dass ich einfach nur meine Meinung sage und dadurch so wirke. Naja." Sie zuckte mit den Schultern und machte weiter. "Das Glas ist bei mir immer halb voll. So gesagt, ich denke eigentlich immer positiv. Außerdem liebe ich die Natur, Volleyball und Surfen. Ach ja und um zu der Musik zu kommen; ich höre eigentlich alles. Von Rock zu Klavierstücken. Ich habe keine besondere Richtung, die ich mag.", schloss Ruby grinsend. Das sollte zumindest für den Augenblick reichen. Vorausgesetzt, dass Brian alles verstanden hatte.
"Und jetzt zu dir. Hat der Tag für dich um 12 Uhr mittags gerade erst angefangen oder hört er für dich praktisch schon wieder auf?", fragte das brünette Mädchen und neigte ihren Kopf leicht nach links. Eine andere Frage, um herauszubekommen, ob man positiv dachte oder nicht.
Während sie wartete, nickte sie noch dem Mädchen zu, das gerade gekommen war. Also doch noch ein Neuankömling.

Brian ließ den Träger der Gitarrentasche von seiner Schulter gleiten, ja die hatte er ganz vergessen, das Holzinstrument auf seinem Rücken, den Korpus auf den Boden gestellt, festgehalten am Kopf, damit sie nicht umkippte.
"Tja, wenn du mal nach Torquay reist, dann komm ich glatt mit. Du brauchst ja schließlich einen Reiseführer. Wir wollen ja nicht, dass du dich verläufst", scherzte Mister Sonnencheinchen.
Nun hörte er Ruby brav zu, nickte ab und zu mal und ließ dabei sein typisches Lächeln auf den Lippen tänzeln. Alles in allem hörte sich Rubys Erzählung, Erklärung oder was auch immer es war, sich eigentlich recht sympathisch an. Kein ewiges 'Hach, ich bin doch soooo toll' (ohja...soetwas gab es schon, wenn Leute sich selber beschrieben), dafür aber auch ein paar Dinge die man sowohl positiv, aber auch als negativ ansehen konnte.
"Hey, ja Surfen ist klasse", pflichtete Brian ihr bei, "wobei Handball auch ganz nett ist. Mit Volleyball kann man mich aber auch beschäftigen." Ja, und bevor der Gute hier noch anfing von seinen liebsten Sportarten zu schwärmen, beschloss er lieber ein Gentkeman zu sein und Ruby zu ende reden zu lassen.
"Na, das kommt ganz drauf an. Aber ich würde eher sagen, dass das eher in der Mitte ist. Um zwölf kann man sich schon schlafen legen aber man kann auch erst so gegen zwölfe aufstehen und in den Tag starten. Wie gesagt, das muss man dann so ganz spontan feststellen."
Ja, Spontansein, das war eine Eigenschaft des Blondschopfes, nicht groß planen, nene. Einfach mal schauen, was der Tag einem so vor die Füße legte.
"So, nice to meet you, Miss Taylor. Also, ich heiße Brian Harrison und bin ebenfalls 16 Jahre alt. Ich bin ein Sportfreak und eine totale Lusche, wenn es um's kochen geht. Joa..."
Mittlerweile war sogar noch ein anderes Mädchen aufgetaucht. Hey...also so falsch konnten die zwei ja gar nicht sein.

"Ich werde auf das Angebot zurück kommen.", versprach Ruby und lächelte. Wenn es schon jemanden gab, der sie wirklich ihrer Gegenwart wirklich freiwillig aussetzen wollte, wieso nicht? Brian schien nett zu sein, so dass sie sich vorstellen könnte, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Während ihres Redeschwalls funkte er noch kurz dazwischen und bemerkte, dass sowohl Surfen als auch Handball ganz nette Beschäftigungen waren, fasste sich dann allerdings wieder und verstummte. Nun war es an Ruby, ihm zu antworten: "Kochen?" Sie verdrehte die Augen. "Auch nicht gerade eine Stärke von mir. Meine Mutter war und ist am verzweifeln. Vielleicht war sie deshalb einverstanden mit der Schule in Australien." Es hatte eigentlich ein Witz sein sollen, aber auch Ruby hatte gemerkt, dass es sich nicht so angehört hatte. Eher, als wenn ihre Eltern sie wirklich hatten abschieben wollen, was garantiert nicht so war...
Positiv Denken! Apropos, sie sollte vielleicht noch ein Fazit zu Brian's Aussage äußern. "Mhm, ich würde sagen, dass das ein ziemlich schlechtes Beispiel meinerseits war, du aber so ein Mittelgänger bist, der leicht ins positive Denken neigt." So würde sie es deuten. Allerdings konnte sie Menschen nicht sehr gut einschätzen. Nein, das war definitiv eine Schwäche. Sie konnte meistens gut mit ihnen, was aber das Einschätzen anging...
"Die Freude der Begegnung liegt ganz auf meiner Seite.", erwiderte Ruby schließlich und lachte. Wenn wirklich alle so waren wie er, dann würde es nicht so schlimm werden, wie es immer in Büchern beschrieben wurde. Ihre Aussicht wurde allerdings getrübt, als ihr eine Rauchwolke ins Gesicht wehte und ihr in die Luftröhre strömte. Hustend wandte sie ihren Kopf und erblickte das andere Mädchen, welches ungestört eine Zigarette in ihrer Hand hielt. Vielleicht würde es doch ein bisschen anders werden...

Leicht entnervt über den Austausch der beiden Neuen, welcher Amy zu oberflächlich war, kramte sie ein wenig in ihrer Handtasche herum, doch sie bemerkte, dass sie ihren Discman wohl oder übel in ihren Koffer getan haben musste. Und selbst, wenn sie gerne aus der Menge herausstach, wäre es ihr unangenehm gewesen, diesen jetzt zu öffnen & darin nach ihrer liebsten Droge zu suchen: der Musik. Notiz an mich selbst: den Discman am besten immer in einer grossen Jacke, welche viel Platz in den Taschen hat, aufbewahren, dachte sie sich und seufzte innerlich, da sie nun noch immer lauschen musste, über was der Junge und das Mädchen sprachen.
Aber allzu übel ist es ja auch nicht, mal einfach nur zuzuhören, ging es Amy durch den Kopf, so muss ich nichts mehr selbst in Erfahrung bringen. Sie nahm einen tiefen Sog ihrer Zigarette und verengte die Augen leicht misstrauisch, als das ihr fremde Mädchen ihr zunickte. Aber als ihr der Blitzgedanke kam, dass dieses Mädchen sie ebenso wenig kannte wie sie es, nickte sie ihm doch zu.
Nach wenigen Sekunden war Amy wieder in ihren Gedanken versunken. Ich könnte jetzt natürlich zu den beiden gehen und mich ihrem Gespräch anschliessen. Aber wie kommt das denn rüber? Irgendwie ja erbärmlich..., dachte sie in ihrer viel zu stolzen Art , aber was dann? Sie blickte auf ihren Ring, in welchem eine Digitaluhr eingebaut war. Die Sekunden verstrichen viel zu langsam und sie hätte eigentlich erwartet, dass um diese Uhrzeit bereits mehr ihrer Mitschüler in Melbourne sind.
Noch einmal inhalierte sie tief und bekam dabei nicht mit, dass der Rauch zu dem neuen Mädchen wehte und dieses hustete. Erst wollte sie stehen bleiben und die Tatsache ignorieren, doch dann musste sie daran denken, wie übel es war, so am 1. Tag hier begrüsst zu werden. Betont gelassen liess sie ihre Zigarette fallen und trat hinauf, sie lag nun mitten auf dem Boden des ansonsten so sauberen Eingangs.
Sie schlenderte rüber zu dem Mädchen und entnahm beim Gehen ihrer Jackentasche eine Packung Kaugummis. Von dieser liess sie ein paar der angeblich zuckerfreien, weissen Pastillen in den Mund fallen und als sie kurz vor den ihr fremden Menschen stand, wandte sie sich an das Mädchen.
Leicht zog sie ihre Augenbraue hoch. "Nichtraucher?", fragte sie erst etwas kühl, besann sich dann aber eines Besseren und hielt ihrem Gegenüber die Packung Kaugummis hin. "Tut mir Leid. Magst Du auch einen?"

Ein sonderlich stiller Beobachter, das war er noch nie gewesen. Vielleicht eher der jenige, der die anderen mit einem dummen Witz zum Lachen brachte. Oder der jenige, der bei dem Wort "Fußball" als erstes aus der Umkleide gestürmt war um seine bevorzugte Position zu belegen. Ja...und vielleicht, ja vielleicht war er manchmal ein wenig selbstverliebt, aber sagt mir, wer ist das bitte nicht? Denkt nicht jeder mal wenn er in den Spiegel schaut: "Hey, heut' siehst du gut aus!" ? Na, du hast es doch auch bestimmt schon einmal gedacht.
Aber wieder zurück zum Text. War das da eben ein kleines, enttäuschtes Blitzen in Rubys Augen gewesen? Vielleicht sogar ein wenig traurig? Aber doch wohl nicht etwa darüber, dass sie auch nicht kochen konnte...? Und dann war es einfach weg, futsch, au revoir, auf wiedersehen, weg. Vielleicht war es auch einfach nur der Lichteinfall gewesen. Logische Erklärung...
"Ah...Willst du auch meine Einschätzung hören? Ich tippe auf zukünftige Psychologin in Paris."
Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht; Ruby in einem Raum, die Brille auf der Nasenspitze, einen strengen Dutt, den Patient vor sich liegen habend. Na, so ganz wollte das dann doch nicht zu ihr passen. Bei allen guten Geistern, er kannte sie zwar noch nicht allzu lang, aber passen würde es zu ihr nie und nimmer, ganz und gar nicht.
Der Zigarettengeruch (ja, Gestank könnte man es ja auch nennen - durfte man hier überhaupt rauchen?- obwohl Brian manchmal auch ein wenig rauchte, halt nicht wie am Schlot sondern eher mal so zwischendurch) hatte sich mittlerweile ganz schön ausgebreitet, hier in der Eingangshalle, hüllte die Luft in eine Pintenatmosphäre. Na, ihr wisst ja was ich meine.
Auf jeden Fall kam dann die Besitzerin dieses Duftes, oder besser gesagt der Zigaretten auch herüber. War ja eigentlich auch blöd ganz alleine da herumzustehen, während er und Ruby hier ein wenig über Gott und die Welt plauderten.
Und er nahm es dem Mädel auch nicht übel, dass sie nur Ruby fragte, Ladies first halt. Stattdessen nickte er leicht und begrüßte sie mit einem knappen "Hi." (wobei ein 'Hi' ja eigentlich immer knapp ist...es sei denn man würde es zu einem 'Hiiiiiiiiiiiiiiiiiii' ziehen´).

Ruby hustete noch ein, zwei Mal, dann waren auch die letzten Reste der rauchigen Luft aus ihrer Lunge gewichen. Während des dramatischen Anfalls hatte auch Brian eine Einschätzung geäußert. Zukünftige Psychologin in Paris?, wiederholte sie innerlich. Paris und... Psychologin? Ruby Taylor mit Dutt, einer Brille und einem Hosenanzug?! Kurz schaute sie an ihrem Körper hinunter. Niemals würde das junge Mädchen ihr T-Shirt und die kurze Jeans gegen einen Hosenanzug eintauschen, ich meine, es war ein Hosenanzug!
Auch Brians Schmunzeln war ein bisschen ins Wanken gekommen. Sicherlich bemerkte er ebenfalls, dass dieser Beruf ganz sicher nicht zu ihr passen würde. Grinsend schüttelte sie den Kopf. "Niemals."
Während der eine Teil ihres Verstandes die Konversation geführt hatte, hatte der andere jede Bewegung des anderen neuen Mädchens wahrgenommen, wie sie manchmal einen Blick zu den beiden geworfen und schließlich ihre Zigarette auf dem Boden zerdrückt und sich auf den Weg zu Brian und Ruby gemacht hatte.
Jetzt stand sie neben ihnen und fragte an das Mädchen gerichtet: "Nichtraucher?" Möglicherweise wollte sie ihre kühle Art korrigieren, denn schon wenig später sagte sie: "Tut mir Leid. Magst Du auch einen?" Ruby schüttelte dankbar lächelnd den Kopf. "Schon okay, aber nein, danke." Ihr war gerade nicht nach Kaugummis. Ob Brian eines wollte? Würde das Mädchen ihm überhaupt einen anbieten oder ihn nur ungerührt mit kühler Ignoranz begegnen?
So weit wollte sie es nicht kommen lassen. Nachdem er sie mit einem beinah für Jungs typischen knappen 'Hi' begrüßt hatte, streckte Ruby dem blonden Mädchen freundlich lächelnd ihre Hand entgegen."Vielleicht sollten wir uns einander vorstellen. Wär vielleicht einfacher, nicht wahr? Ich bin Ruby Taylor." Kaum zu glauben, dass ich das Mädchen bin, dass vor ungefähr einer Woche noch ein bisschen rebellisch durch LA geschlendert ist.

Alison stand unsicher vor dem rießigen Gebäude.Das sollte also ihr neues Haus werden?Sie atmete tief ein und aus.Sie hatte schon Leute hinein gehen sehen.Auch das noch.Wahrscheinlich kam sie wieder als letzte und alle kannten sich schon.Das war immer so.Aber es hatte auch gute Seiten.Sie ließen einen in Ruhe und das gefiel ihr immernoch am besten.Langsam nahm sie ihre beiden schweren Taschen und stapfte mit ihnen zum Haus.Sie waren sehr schwer,aber Alison fehlte trotzdem etwas.Ihr kleiner Dackel hatte zu hause bleiben müssen.An der Schule waren Tiere allgemein nicht erlaubt.Aber sie hatte vor der Abfahrt noch schnell Bilder von allem geschossen und entwickeln lassen,so dass sie nicht ganz ohne Erinnerungen da stand.
Sie tastete nach dem kleinen Bündel in ihrer Tasche und atmete erleichtert auf als sie es ertastete.Endlich stand sie vor der großen Tür und hörte leise Stimmen von drinnen.Also doch.Es waren schon andere da.Sie stellte die Taschen ab und stemmte die Tür auf.Ungeschickt manövrierte sie ihre zwei Taschen durch die Eingangshalle und stellte sie in einer Ecke ab,bevor sie sich erschöpft auf eine von ihnen fallen ließ.Sie strich sich die blond-braunen Haare aus dem Gesicht und sah sich verstohlen um...
Zwei Mädchen und ein Junge waren anwesend.Sie sahen alle nett aus,aber Alison mochte keine voreiligen Schlüsse ziehen.Sie wollte höflich sein und murmelte ein Hallo in die große Eingangshalle.Dann senkte sie wieder den Kopf und kramte in ihrer Hosentasche,bis sie ihr Handy gefunden hatte.Sie sah darauf.Ihr Vater hatte ihr geschrieben.Alison tat es gut die französischen Wörter zulesen.Ihr Vater schrieb immer auf Französisch.Er wünschte ihr nocheinmal viel Spaß und viel Erfolg an der neuen Schule.Und er fragte ob sie schon Freunde gefunden hätte.Alison verdrehte die Augen.Ihr Vater wusste genau,dass sie bei soetwas Probleme hatte.Und trotzdem nervte er sie immer wieder damit.Schnell tippte sie eine Antwort.Ebenfalls auf Französisch.Merci pour ta nouvelle papa. Non je n'ai encore trouvé aucun ami cependant, je m'arrange l'effort! Nein sie hatte noch keine Freunde gefunden.Wie auch in 2 Minuten?Schnell steckte sie das Handy wieder ein und lehnte sich an die Wand.Wer würde noch kommen?

Jake stieg aus seinem Zug aus und joggte, mit der Sporttasche über der Schulter, zu dieser Schule. Scheiße, jetzt konnte er nochmal ganz von vorne anfangen. Er hatte all seine Freunde in Beverly zurückgelassen, und war jetzt und hier ganz alleine, er kannte niemanden. Scheiße. Er blieb am Kiosk stehen und kaufte sich ein neues Zippo in Kuhfellleder oder sowas. Dort blieb er kurz stehen und holte sein Handy raus, um sich die Fotos vom letzten Sommer anzusehen. Auf fast jedem Bild waren sie betrunken, und sie genossen ihre Freiheit. Einige Bilder waren sogar nicht mal richtig jugendfrei, so wie die aussahen.
Er schrieb schnell eine SMS an seine Mutter um ihr mitzuteilen dass er gut angekommen war. Eigentlich war seine Mutter nicht so ein Sorgenwesen. Sie sorgte sich recht wenig, sogar um ihren eigenen Sohn. Aber er schrieb die SMS vorsichtshalber, vielleicht auch ein bisschen um sie zu erinnern, dass er jetzt endgültig weg war und auch nicht so schnell wiederkommen würde. Seine Mutter würde es sicher vergessen wenn er sie nicht daran erinnerte. Sein Vater war gerade sowieso verreist, eine Tagung. Bei seiner letzten Tagung hatte er mit seiner persönlichen Assistentin Sex gehabt. So war sein Vater, er konnte den Hals nicht vollkriegen. Pfeifend schlenderte er nun weiter. Er strich sich durch die Haare, damit sie ungekämmt aussahen und erblickte zum ersten Mal das hohe Gebäude, in dem er die nächsten Jahre den Großteil der Tage verbringen sollte. Es war gar nicht schlecht, also zumindest nicht total asi.
Die letzten paar Meter schlenderte er weiter, dann betrat er die Eingangshalle und sah sich um. Zwei Mädchen standen bei einem Jungen, und er musste schon genauer hingucken um das Mädchen zu entdecken, dass alleine an die Wand gelehnt dastand. Zu wem sollte er gehen? Sich irgendwo alleine hinzustellen wäre auch 'ne Lösung, aber irgendwie langweilig. Dann würde er ja niemanden kennenlernen. Und er wollte schon auch das beste aus der Situation machen. wenn er hier schon niemanden kannte, musste er schon jemanden kennenlernen. Achselzuckend taperte er zu dem Mädchen herüber, ließ die Sporttasche fallen und lehnte sich mit an die Wand. "Na, warum so alleine? Auch neu? Ich bin jake, wie geht's?"

Alison starrte auf ihr Handy,um noch einmal zu schauen ob sie nicht völligen Mist geschrieben hatte.Nein.Es war gutes Französisch und deswegen schickte sie die SMS ab.Sie brauchte nicht extra noch eine ihrer Mutter zu schicken.Ihr Vater würde ihrer Mutter sowieso Bescheid sagen.Alison verstaute ihr Handy wieder in ihrer Jacke und sah sich um.Anscheinend hatten die anderen drei Personen sie nicht einmal bemerkt.Aber es war ihr Recht so.Dann würde sie in Ruhe gelassen werden.Sie brauchte sowieso immer eine Weile bis sie 'auftaute'.
Sie senkte ihren Blick wieder,doch hob ihn sofort wieder überrascht,als sie den Jungen bemerkte, der jetzt den Raum betrat.
Alison seufzte erleichtert.Anscheinend war sie doch nicht viel zu früh da.Sie musterte den jungen Mann.Er sah gut aus,ohne Frage.Aber was solls.Sie war nicht hier um den erst besten Jungen zu nehmen.Alison kannte diese Art von Mädchen.Und diese widerten sie an.Sie wusste nicht wie man sich so 'verkaufen' konnte.
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie wie der Junge sich ihr näherte und sie sofort mit Fragen überhäufte.Alison hob leicht verwirrt den Kopf und konzentrierte sich um nicht auf Französisch zu antworten.Das passierte ihr oft,dass sie beides verwechselte.
Schüchtern lächelte sie an und antwortete einfach einmal nacheinander auf seine Fragen.''Ja ich bin auch neu,deswegen steh ich hier wohl auch allein.Ich bin Alison.''Sie nickte unbeholfen,da sie nicht wusste wie sie ihn sonst begrüßen sollte.''Hm...mir gehts..eigentlich ganz gut und dir?''.Seine letzte Frage war ihr zu spät wieder eingefallen.Sie legte den Kopf schief und strich die Strähne, die ihr deswegen ins Gesicht gefallen war,ärgerlich wieder zurück.Dann wartete sie auf seine Antwort.

"Ah, okay, hey Alison", antwortete Jake grinsend. Das Mädchen war nicht sehr gesprächig, so schien es zumindest. Sie sah ganz nett aus und ein wenig unauffällig aber das war wohl eher auch ebendieser schüchternen Art zuzuschreiben. "Hey, welche Klasse? Ich bin zehnte." Er beobachtete Alison, und sie sah irgendwie so aus, als müsste sie sich auf's Sprechen konzentrieren, um nichts falsch zu machen. Er wunderte sich etwas darüber, fragte aber besser nicht nach, damit sie sich nicht allzu genervt von ihm fühlte. Eigentlich konnte er mit schüchternen Menschen ja nicht viel anfangen, aber er konnte es nicht lassen mit ihr zu sprechen. Selbst in der U-Bahn konnte er mühelos völlig fremde leute in ein Gespräch verwickeln. "Öh, jo, mir natürlich auch", meinte er noch zu der Standart-wie-gehts-Frage.
Bevor sie antworten konnte, warf er noch schnell dazwischen: "Weißt du wann's hier losgeht? Also mit Unterricht undso." Er fuhr sich schon wieder durch die Haare, weil er's nicht lassen konnte. Er sah sich noch ein bisschen um in der Halle, und war gespannt auf diejenigen, die noch kommen würden. Er glaubte nicht wirklich, dass es richtig cool werden würde, so wie in Beverly, aber er würde zumindest sein bestes geben, es sich cool zu machen. Er kannte die Regeln ganz genau, aber in seiner Sporttasche war unter anderem auch Alkohol, und er würde sich verdammt nochmal 'ne gute Zeit hier machen. Lächelnd wartete er auf Alison's Antwort.

Ein kleines Lächeln huschte über Alisons Gesicht.Jacob war das reinste Energiebündel,fehlte nur noch,dass er anfing durch den Raum zuspringen.Sie wusste es war unhöflich aber trotzdem musste sie anfangen zu grinsen und brauchte ein paar Sekunden,um sich wieder zufangen.Nein eigentlich war sie gar nciht schüchtern.Sie passte nur sehr genau auf,wem sie was von sich Preis gab.
Dann erinnerte sie sich wieder an seine Fragen und antwortete schnell:''Ja ich gehe auch in die 10.Aber ich hab keine Ahnung wann es los geht.Sind ja auch noch nicht sonderlich viele da.''Sie sah sich um.Bis jetzt war wirklich noch niemand dazu gekommen.
Alison bemerkte das sie sich jetzt wieder vom Französischen verabschiedet hatte und Englisch sprach.Jetzt hörten sich ihre Sätze auch nicht mehr gequält an.
Sie ließ sich erschöpft auf ihre Tasche fallen.Die Erschöpfung kam mit einem mal.Sie wusste nicht wieso.Wahrscheinlich wegen der langen Fahrt oder sonst was.Wer weiß.
Sie wollte nicht in dem schweigen das entstanden war versinken deswegen gab sie sich mühe zur abwechslung mal eine Frage zu stellen,an statt immer nur zu warten, dass Jacob was einfiel.''Und....weißt du schon in welche AG's du gehen willst?''
Sie nahm ihre Haare und ließ sie zur Seite runterfallen.Das machte sie manchmal auch unbewusst.Mit einem kümmerlichen Lächeln,sah sie Jacob an.

Jacob grinste Alison an. Langsam schaffte er es, sie ein bisschen weichzuklopfen. Sie ging in seine Klassenstufe, sie würden miteinander Unterricht haben. Da konnte es nicht schaden, sich schon mal besser kennenzulernen. Es war viel einfacher, wenn man ganz am Anfang Leute kennenlernte, als dann einfach ins kalte Wasser zu stürzen. Die Überleitung brachte ihn zum Schwimmen. Soweit er wusste gab es keine Schwimm-AG's. Das war schade, aber damit ihm nicht langweilig wurde, hatte er sich für Football und Basketball angemeldet. Er hätte mehr nehmen können, aber er wollte sich nicht überlasten.
"Jap, die kommen sicher noch alle", meinte er und sah sich erneut in der Halle um. Wenn noch nicht viele da waren, war es langweilig.. Aber die Leute mussten ja wohl irgendwann kommen. Er fragte sich, wieviel Zeit ihnen ernsthaft noch blieb. Neben ihm ließ Alison sich fallen. Zur Abwechslung stellte sie nun eine Frage. "Ich habe mich erstmal nur für Football und Basketball angemeldet. Ich will mich am Anfang noch nicht überlasten. Später kann ich ja immernoch mehr machen... Bist du in AG's?"
Er erblickte einen Getränkeautomaten in einer Ecke. "Warte kurz", meinte er und lief rüber. Nachdem er etwas in seiner Hosentasche gekramt und ein Paar Münzen gefunden hatte, nahm er sich eine Cola und kam anschließend zurück zu Ali. Er setzte sich ebenfalls auf seine Tasche und hoffte, dass die Glasflaschen nicht klirrten, wenn er sich bewegte.
Dann wartete er auf Alison's Antwort.

Er hatte sich also für schwimmen eingetragen.Keine schlechte Idee.Alison hatte sich noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht.Sie mochte viel und würde am liebsten Sport oder Sprache machen.''Ich weiß noch nicht was ich nehme...vielleicht surfen.Eigentlich würde ich lieber was mit Sprachen machen aber Sport ist auch gut.''
Kurz lächelte sie.Sie fing an zu viel zu reden.
Jacob holte sich eine Cola und setzte sich dann auf die Tasche neben ihr.Sie betrachtete ihn.Er war das genaue Gegenteil von ihr.Wahrscheinlich liefen ihm die Mädchen total hinterher.Alison lachte bei dem Gedanken.Sie war nie so ein Mädchen gewesen,aber trotzdem mochte sie Jacob.
Sie hörte ihr Handy piepen.Sie ließ es wo es war.Es war sowieso nur ihr Vater,der ihr 'hilfreiche' Tips geben wollte.Als wäre sie in einem Survival Camp.
Sie wendete sich wieder an Jacob,damit keine unangenehme Stille entstand.
''Was meinst du wie es hier wird?''
Unsicher schaute sie zu ihm.Sie hatte sich schon viele Gedanken gemacht.Sie würde ja ein Zimmer und Mitbewohnerinnen zugeteilt bekommen.Da war es sicher nciht leicht sich als neue zurecht zufinden.In dem Moment war sie ein bischen froh wenigstens Jacob schon zukennen.